Unser Behandlungsablauf Die verschiedenen Phasen der Rehabilitation

Wir bieten Ihnen in der Schlosspark-Klinik einen geschützten Rahmen, der notwendig ist, um sich ganz auf die Überwindung der eigenen Krankheit konzentrieren zu können. Erfahren Sie hier mehr über den Ablauf der Behandlung. Die Analyse der Zusammenhänge der eigenen Abhängigkeitserkrankung und die daraus resultierenden notwendigen Veränderungen für das zukünftige, abstinente Leben bilden den psychotherapeutischen Kern der Behandlung.

Die Analyse der Zusammenhänge der eigenen Abhängigkeitserkrankung und die daraus resultierenden notwendigen Veränderungen für das zukünftige, abstinente Leben bilden den psychotherapeutischen Kern der Behandlung. Ressourcenorientiertes Arbeiten, die Vermittlung von konkreten Fähigkeiten und eine gute Atmosphäre sind uns während Ihrer Rehabilitationsmaßnahme besonders wichtig.

Die therapeutische Behandlung in der Schlosspark-Klinik erfolgt in Abschnitten:
1. Aufnahmetag

Die Bezugstherapeutin der Beginnergruppe ist während der ersten 4 Wochen Ihrer Rehabilitationsbehandlung Ihre Vertrauensperson, die sie bereits bei Ihrer Aufnahme kennenlernen. In der Aufnahmephase stehen Ihnen auch Ihre Mitpatienten als Ansprechpartner zur Verfügung. Motivationsaufbau, der Aufbau einer therapeutischen Beziehung und die Bearbeitung von Ambivalenzen stehen im Fokus dieser Behandlungsphase.

Während der Aufnahmephase wird eine umfangreiche multimodale Diagnostik und Anamnese mit Ihnen durchgeführt. Erste Therapieziele werden fixiert und beschrieben.

Es folgen Erstkontakte mit einzelnen Fachkräften, Sie lernen die Klinik, Klinikabläufe und die Mitrehabilitanden kennen.

2. Beginnergruppe und anschließende Kernphase

Beginnergruppe Dauer: vier Wochen

Jeder Rehabilitand wird zunächst der Beginnerphase zugeordnet. In dieser Zeit stehen vorrangig sucht- und sozialtherapeutische sowie sozialrechtliche Fragestellungen, Bedarfe und Zielsetzungen im Vordergrund. Die Behandlungsmaßnahmen beinhalten u.a.:

  • Verbesserung der psychischen und körperlichen Stabilität
  • Aufbau / Stärkung der Compliance
  • Aufbau bzw. Stärkung einer Behandlungs- und Abstinenzmotivation
  • Erarbeitung eines Krankheitsverständnisses
  • Integration in die Gruppe und Verbesserung der sozialen Fähigkeiten
  • Üben von Selbstöffnung, Verbesserung der Selbstreflexionsfähigkeit und Selbstwahrnehmung
  • Sozialtherapeutische Hilfen (Umgang mit Behörden, Sicherstellung der Finanzen, Schuldenklärung, Klärung der Wohnsituation)
  • Psychoedukation
  • Erlernen bzw. Ausbau beruflicher Schlüsselqualifikationen und Basisfähigkeiten (z.B. Pünktlichkeit, Ausdauer, Verlässlichkeit, Verantwortungsübernahme, Selbständigkeit) – z.B. mittels spezieller berufsbezogener Indikativgruppen
  • Erste Verbesserungen von Kraft und Ausdauer im sportlichen und rekreativen Bereich

Kernphase

In dieser Zeit stehen psychotherapeutische Fragestellungen, Bedarfe und Zielsetzungen im Vordergrund. Es geht hier um die vertiefende Auseinandersetzung mit den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen Ihrer Erkrankung. Sie lernen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und diese mit Ihrer individuellen Biographie zu verknüpfen. Weiterer Bestandteil sind die Rückfallprävention sowie die Erprobung und Exposition z.B. im Rahmen von vermehrten Ausgangsmöglichkeiten (zu den therapiefreien Zeiten), in Form von Heimaturlauben, im Rahmen von beruflichen Belastungserprobungen und Praktika. In der Kernphase haben Sie die Gelegenheit schrittweise mehr Verantwortung zu übernehmen, sich im sozialen Bereich zu erproben oder sich nach außen zu orientieren. Ferner werden Angehörigen- bzw. Paargespräche organisiert. In den Indikativgruppen können Sie sich intensiv mit Themen auch jenseits der unmittelbaren Sucht auseinandersetzen.

3. Ablösezeitraum und Nachsorgeplanung

Dauer: ab ca. vier bis sechs Wochen vor Behandlungsende

In diesem Behandlungsabschnitt sind Sie bereits Ausgänger und können Ihre Ausgänge am Wochenende selbständig planen und durchführen.

„Grau is‘ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is‘ auf’m Platz.“

Sie haben die Gelegenheit, Ihre erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Abstinenz in therapeutisch supervidierten Expositionen zu erproben. In der Regel wird im Rahmen eines zweiten Bilanzgespräches die Option zu einer externen beruflichen Belastungserprobung und zu einem Praktikum besprochen.

Es werden Nachsorgeangebote eingeleitet und Kontakte zu Suchtberatungsstellen, psychotherapeutischen Praxen, betreutem Wohnen oder Adaptionshäusern bzw. zu sozialtherapeutischen Einrichtungen hergestellt. Die Kontaktaufnahme mit potentiellen oder früheren Arbeitgebern sowie mit Jobcentern und Arbeitsagenturen ist wichtig.

Durch unsere Ärzte werden Sie über Möglichkeiten der sukzessiven beruflichen Wiedereingliederung in Ihren Betrieb und bei Ihrem bestehenden Arbeitgeber beraten.

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